Computerunterstüztes Unterrichten von Kindern mit Lernproblemen für die Praxis
Auf der 21. Fachtagung des EÖDL am 20. Juni 2015 hielt Dir. Prof. Erich Pammer einen Vortrag zum Thema „Computerunterstüztes Unterrichten von Kindern mit Lernproblemen für die Praxis“.
Pammer ging zunächst auf die Entwicklung des Schulwesens ein. Bis weit ins 20. Jahrhundert waren Gleichschaltung und Homogenisierung für das Schulwesen wichtig. Eine Wende kam erst durch einige reformpädagogische Bewegungen, die den Wert des einzelnen Menschen betonten. Seitdem gilt es die Verschiedenheit der Kinder gerecht zu werden. Dieser Ruf nach Individualisierung spiegelt sich inzwischen in allen Lehrplänen. „Nicht das Kind ist an die Sache anzupassen, sondern die Lerninhalte an das jeweilige Kind.“
Doch wie kann man das erreichen? Erst durch EDV- Technologien war dies grundsätzlich möglich. Für eine Lehrperson ist es unmöglich, auf klassische Weise für 20 bis 30 Kinder einen individuellen Plan zu erstellen. Erst eine gute Software kann ein individualisiertes Vorgehen ermöglichen und der Vielfalt gerecht werden. Die Lösung heißt barrierefreies eLearning:
- Diagnose des Kindes am Computer
- Analyse des Leistungs- und Lernstandes
- Therapie und Unterricht auf Basis der Ergebnisse
Daraufhin ging Dir. Prof. Pammer auf die Kriterien für individualisiertes Lernen ein. Individualisiertes Lernen soll
- am Lerntypus des Kindes orientiert sein. Beim multimedialen Lernen kann das Kind gehirngerecht lernen, indem verschiedene Sinneskanäle angesprochen werden: optisch, akustisch, handelnd-aktional, usw.
- inhaltlich differenzieren. Durch eLearning ist es möglich, verschiedene Themen gleichzeitig zu bearbeiten. Man kann die schwachen Kinder fördern, während die leistungsstarken Kinder gefordert werden. Auf diese Weise kommt es nicht mehr zu Disziplinproblemen, die meistens durch Über- oder Unterforderung entstehen.
- zeitlich und örtlich differenzieren. Durch eLearning kann man zu jeder Zeit an jedem Ort lernen. Die Lehrpersonen können sich mehr um die sozialpsychologischen Aspekte kümmern.
- die Leistung beurteilen. Oft wird dies durch die Software übernommen. So erfolgt die Beurteilung transparent. Denn differenzieren ist mehr als ein Jonglieren mit Textbausteinen.
Schließlich zeigte Dir. Prof. Pammer einige praktische Beispiele, wie antolin.de oder onilo.de. Diese Plattforme zeigen, wie man sinnvoll klassische Lerninhalte (Bücher) mit moderner Technik verbinden kann. In diesem Sinne ist auch das neue Projekt „fernfoerderung.com“ von Mario Engel zu verstehen. Auf dieses Projekt werden wir in einem eigenen Beitrag eingehen.
Wir fanden Dir. Prof. Pammers Vortrag höchst interessant. Er zeigte auf eindringliche Art und Weise, wie Computer und eLearning wirlich allen Kindern helfen können, unabhängig von sozialem Hintergrund, Lernproblemen, Lerntypus, Behinderungsart, usw.
Wir haben einen Audiomitschnitt des Vortrags gemacht, den Sie hier im Blog anhören können (je nach Schnelligkeit Ihrer Internetverbindung kann das Laden der Audiodatei etwas dauern):
Links:
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