������ Die Antworten der Politiker !

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����� Sagen auch Sie Ihre Meinung�����

����� LESERMEINUNGSFORUM

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Mag. Viktor Klima, Bundeskanzler

15 % aller Menschen weltweit sind legasthen. Die Ber�cksichtigung dieses Umstandes findet derzeit an Schulen und Ausbildungsst�tten kaum statt. Ist Legasthenie f�r Sie in der n�chsten Regierungsperiode ein Thema und gibt es Pl�ne Ihrerseits ?

Die Herstellung von Chancengleichheit ist eines der wesentlichen� Elemente des sozialdemokratischen Bildungskonzepts. Hilfestellungen, wie sie zB f�r Legastheniker erforderlich sind, sind Teil dieses Konzepts. Wenngleich f�r Kinder mit �Startnachteilen� sehr viel getan wird, gibt es noch immer das eine oder andere Defizit. Solche Defizite m�ssen abgebaut und die Unterst�tzungsleistungen auf den jeweils neuesten Stand gebracht werden. Das gilt f�r Legastheniker ebenso wie f�r andere Gruppen.

Ein Gesetz (FLAG � 7) aus den F�nfziger Jahren dient zur Beurteilung von Behinderungen. �sterreichweit sind Amts�rzte verzweifelt Legasthenie in Prozentzahlen zu kategorisieren um Eltern die erh�hte Familienbeihilfe zukommen zu lassen.� Eltern von mittelschweren oder schweren Legasthenikern haben eine hohen finanziellen auserschulischen Aufwand. Wie sehen Sie dieses Problem?

Bei der Beurteilung von kinderspezifischen Behinderungen ergeben sich auf Basis des geltenden Rechts in der Praxis tats�chlich oft Abgrenzungsprobleme. Im Bundesministerium f�r Arbeit, Gesundheit und Soziales wurden���� bereits Vorarbeiten f�r die genauere Festlegung entsprechender Einsch�tzungskriterien von funktionellen Einschr�nkungen im Kindesalter in Angriff genommen.

Die neue F�hrerscheinpr�fung (Multiply Choice) macht vielen legasthenen Jugendlichen gro�e Schwierigkeiten.� Ist es f�r Sie vorstellbar auch wieder alternativ m�ndliche Pr�fungen zuzulassen? Diese Auswahl w�rde vieles erleichtern.

Ich halte es f�r notwendig, da� auch bei der F�hrerscheinpr�fung auf die spezifische Situation von Menschen mit Legasthenie Bedacht genommen wird. Ausnahmeregelungen sind Teil des bestehenden Rechts. Eine freie Wahl zwischen Multiple-Choice oder m�ndlicher Pr�fung, ohne� Nachweis spezifischer Gr�nde, halte ich nicht f�r zielf�hrend, da dadurch die positiven Effekte der Umstellung auf Multiple-Choice weitgehend verlorengehen w�rden.

Legasthenie Menschen kommen am Computer hervorragend zurecht, nur gibt es solche in unseren Schulen kaum. Die Unterversorgung gerade in l�ndlichen Gebieten ist enorm. Gibt es Pl�ne Ihrerseits f�r den� erweiterten� Computereinsatz in Schulen? Wie wird Ihre Politik diesen Anforderungen in Zukunft gerecht ?�

Die verst�rkte Nutzung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien ab der Grundschule ist eines meiner zentralen Anliegen im Bildungsbereich.

Erhebliche Fortschritte in h�heren Schulstufen wurden bereits erzielt. Jetzt gilt es, da� auch die Grundschulen �sterreichweit mit PC�s ausgestattet werden. Angesprochen sind da vor allem die f�r die Grundschulausstattung zust�ndigen Gemeinden.

Schulanfang, hunderttausende Kinder plagen sich mit der neuen Rechtschreibung, tausende legasthene Kinder noch weit mehr. Wie wichtig ist f�r Sie die Rechtschreibung allgemein?

Wir leben in einer Zeit, in der die Kommunikation zu einem ganz erheblichen Teil in Schriftform erfolgt. Es w�re deshalb falsch, die Rechtschreibung v�llig zu vernachl�ssigen. Sie sollte meines Erachtens aber auch nicht �berbewertet werden. Andere F�higkeiten von Kindern, wie Kreativit�t oder logisches Denken, werden leider noch sehr h�ufig in unseren Schulen als weniger wichtig erachtet als das Erlernen komplizierter Rechtschreibregeln. Hier m�ssen wir zu einem ausgewogeneren Verh�ltnis kommen.

Haben Sie sich pers�nlich schon auf die neue Rechtschreibung umgestellt ? Was halten Sie von der Idee beide Rechtschreibungen (alt und neu) f�r immer g�ltig zu erkl�ren ?

Die Idee, alte und neue Rechtschreibung nebeneinander f�r immer g�ltig zu erkl�ren, halte ich nicht f�r sinnvoll. Das w�rde das Schreiben� komplizierter und nicht einfacher machen. Ich selbst stehe der neuen� Rechtschreibform positiv gegen�ber.