������ Die Antworten der Politiker !

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����� Sagen auch Sie Ihre Meinung�����

����� LESERMEINUNGSFORUM

 

 

Prof. Alexander Van der Bellen Sprecher der Gr�nen

15 % aller Menschen weltweit sind legasthen. Die Ber�cksichtigung dieses Umstandes findet derzeit an Schulen und Ausbildungsst�tten kaum statt. Ist Legasthenie f�r Sie in der n�chsten Regierungsperiode ein Thema und gibt es Pl�ne Ihrerseits ?

�sterreich hat im Bereich Legasthenie unzweifelhaft viel aufzuholen. Legastheniker werden oft nicht als solche erkannt, werden schlecht benotet und landen oftmals in der Sonderschule. Deshalb werde ich mich f�r eine Aufkl�rungskampagne bei Lehrern, Eltern und in der �ffentlichkeit einsetzen sowie f�r die Ausbildung von LehrerInnen zu LegasthenietrainerInnen soda� in ganz �sterreich, auch in l�ndlichen Gebieten, Trainingsangebote f�r betroffene Kinder bestehen.

Ein Gesetz (FLAG � 7) aus den F�nfziger Jahren dient zur Beurteilung von Behinderungen. �sterreichweit sind Amts�rzte verzweifelt Legasthenie in Prozentzahlen zu kategorisieren um Eltern die erh�hte Familienbeihilfe zukommen zu lassen.� Eltern von mittelschweren oder schweren Legasthenikern haben eine hohen finanziellen auserschulischen Aufwand. Wie sehen Sie dieses Problem?

Es ist nicht einzusehen, da� Eltern legasthenischer Kinder den hohen au�erschulischen Aufwand f�r die notwendigen Trainings g�nzlich aus der eigenen Tasche finanzieren m�ssen. Der Zugang zur erh�hten Familienbeihilfe mu� erleichtert werden. Es geht nicht an, da� 1999 noch immer die Kriterien des Kriegsopfergesetzes f�r die Einsch�tzung einer Behinderung gelten. Das Problem gibt es ja bei einigen "neuen" Beeintr�chtigungen, wie z.B. Allergien. Die Gr�nen werden sich f�r eine Gesetzes�nderung in diesem Bereich einsetzen.

Die neue F�hrerscheinpr�fung (Multiply Choice) macht vielen legasthenen Jugendlichen gro�e Schwierigkeiten.� Ist es f�r Sie vorstellbar auch wieder alternativ m�ndliche Pr�fungen zuzulassen? Diese Auswahl w�rde vieles erleichtern.

Die alternative Zulassung der m�ndlichen F�hrerscheinpr�fung halte ich f�r einen gangbaren Weg, um KandidatInnen mit Legasthenie nicht zu diskriminieren.

Legasthenie Menschen kommen am Computer hervorragend zurecht, nur gibt es solche in unseren Schulen kaum. Die Unterversorgung gerade in l�ndlichen Gebieten ist enorm. Gibt es Pl�ne Ihrerseits f�r den� erweiterten� Computereinsatz in Schulen? Wie wird Ihre Politik diesen Anforderungen in Zukunft gerecht ?�

Wir Gr�nen haben uns immer gegen eine Sparpolitik im Schulbereich gewandt. Sparen bei der Bildung hei�t sparen bei den Zukunftschancen unserer Kinder. Es ist absurd, da� es noch immer eine Unterversorgung mit Computern in den Schulen im l�ndlichen Bereich gibt. Hier hat die Bundesregierung falsche budget�re Priorit�ten gesetzt. F�r Second-hand Kampfpanzer werden 11 Mrd. Schilling locker ausgegeben, aber nicht alle Schulen verf�gen �ber Computer und f�r 130.000 Kinder gibt es keinen Kinderbetreuungsplatz. Diese Politik wollen wir �ndern.

Schulanfang, hunderttausende Kinder plagen sich mit der neuen Rechtschreibung, tausende legasthene Kinder noch weit mehr. Wie wichtig ist f�r Sie die Rechtschreibung allgemein?

Die Rechtschreibung wird in der deutschen Sprache viel zu �berbewertet. Die sogenannte Rechtschreibreform hat keine Erleichterungen gebracht, etwa eine durchg�ngige Kleinschreibung. Die Schule w�re gut beraten, die Kreativit�t
der Kinder und deren Wissensdurst wichtiger zu nehmen als so manche ortographische Regel.

Haben Sie sich pers�nlich schon auf die neue Rechtschreibung umgestellt ? Was halten Sie von der Idee beide Rechtschreibungen (alt und neu) f�r immer g�ltig zu erkl�ren ?

Nein, und ich habe es auch nicht vor. Ich finde, es w�re ein guter Kompromi�, wenn sowohl die alte wie auch die neue Rechtschreibung gleichzeitig g�ltig sind. Viele Autoren haben ja bereits angek�ndigt den Verlagen zu verbieten, ihre Werke in der neuen Rechtschreibung zu publizieren. Au�erdem ist diese Pfusch-Rechtschreibreform ja nicht einmal
in allen deutschen Bundesl�ndern g�ltig. Umsomehr sollte man hier gro�z�gig gegen�ber den Kindern und in der Handhabung der deutschen Sprache sein